Mit dem von weiß über rot bis hin zu blau-violett reichenden Farbspektrum ihrer Blüten, ebenso wie durch ihre vielfältigen Wuchshöhen eignen sich Astern (Aster) für zahlreiche Bepflanzungsstrategien im Garten. Dabei sollten Sie sich aber von vorn herein Gedanken über die gewünschte Blütezeit Gedanken machen, denn diese variiert bei der Aster von Art zu Art.
Gleiches gilt für die Langlebigkeit der gepflanzten Exemplare. Hier ist neben der richtigen Pflege auf auch die Mehrjährigkeit der Pflanzen zu achten, damit die blühende Pracht der beliebten Schnittblumen auch über das erste Wuchsjahr hinaus für botanische Sternstunden in Ihrem Garten sorgt.
Wissenswertes: Das Wort Aster stammt aus dem Englischen und bedeutet Stern. Gewidmet ist die Bezeichnung den radförmig angeordneten Zungenblüten der Astern. Sie erinnern stark an Gänseblümchen oder Kamille und bilden einen unverkennbaren, sternähnlichen Strahlenkranz um die gelben Röhrenblüten der Pflanzen.
Astern säen – Standort und Ablauf
Astern sind die namensgebende Gattung in der als Asteraceae bekannten Familie der Korbblütler. Ihre ziervollen Sternblüten stehen somit stellvertretend für eine ganze Pflanzenfamilie. Beheimatet sind schönen Stauden mit den sternförmigen Blüten auf allen Kontinenten und bis auf einige Ausnahmen stellen sie keine großen Bodenansprüche an ihren Standort.
Ein durchlässiges und nährstoffreiches Substrat genügt völlig, wobei ein neutraler bis alkalischer pH-Wert zwischen 6 und 7,5 den Stauden der Aster am besten bekommt. Weiße Herbstastern profitieren zudem von lehmigem Standortboden. Arten wie die Berg-Aster (Aster amellus) sind dabei eine wunderbare Idee für Steingärten, wo sie als Bodendecker das Ambiente bereichern.
In Sachen Sonnenlicht ist die Aster sehr verwöhnt. Insbesondere Herbstastern sind wahre Sonnenanbeter, sollten aber dennoch vor praller Mittagssonne geschützt stehen. Im Notfall wird auch ein halbschattiger Standort toleriert. Allerdings könnte es hier leichter zu einem Befall von Mehltau kommen. Interessante Begleitgewächse für Stauden der Aster sind Kugeldistel, Rittersporn, Sonnenhut und diverse Ziergräser.
Einzelheiten zum Standort für Astern:
- Aster mag durchlässigen und nährstoffreichen Standortboden
- Herbstastern bevorzugen lehmige Böden
- pH-Wert: 6 bis 7,5
- sonnige bis halbschattige Standorte werden von der Aster toleriert
- Schutz vor praller Mittagssonne ist empfehlenswert
Pflanzanleitung für Astern
Astern lassen sich sowohl in Form von Stauden pflanzen, als auch über die Ausbringung von Samen im Garten kultivieren. Hier eine kleine Anleitung für Saatgutliebhaber:
1. Schritt – Pflanztermin: Eine Aussaat der Astern ins Freiland erfolgt idealer Weise ab Mitte Mai nach den Eisheiligen. Das Vorziehen von März bis April ist ebenfalls möglich, wobei der Anzuchttopf an einem vor Kälte geschützten Ort mit 10 bis 20 °C Standorttemperatur stehen sollte.
2. Schritt – Substrat vorbereiten: Sowohl Herbstastern als auch Frühlings- und Sommerastern werden im Abstand von einer halben Wuchsbreite kultivert. Bedenken Sie beim Aussäen daher die finale Wuchsgröße. Etwaige Pflanzlöcher sollten nicht tiefer als 1 cm sein. Insbesondere Raublatt und Myrtenastern reagieren hier sehr sensibel auf überzogene Saattiefen, neigen sie hier doch leichter zur Knospenfäulnis.
3. Schritt – Samen ausbringen: Ob bei der Anzucht im Topf oder bei der Aussaat ins Freiland – verwenden Sie nicht mehr als 2 Samenkörner pro Pflanzloch. Auf diese Weise ersparen Sie sich ein Pikieren zu dicht gewachsener Jungpflanzen.
4. Schritt – Erstbewässerung des Saatguts: Halten Sie die Erde um das Saatgut der Pflanzen gleichmäßig feucht, um die Wurzelbildung zu beschleunigen. Vermeiden Sie dabei aber ein Überwässern, denn Staunässe fördert das Risiko von Pilzkrankheiten und Fäulnis.
Kurzschritte zur Aussaat im Überblick:
- Aussaat der Astern: Mitte Mai nach dem letzten Frost
- Vorzucht im Topf zwischen März und April
- Saatabstand: ½ Wuchsbreite
- Saattiefe: 1 cm
- pro Pflanzloch max. 2 Samen der Aster ausbringen
- nach Aussaat Aster gut wässern
Astern gießen und düngen
Die Aster liebt Feuchtigkeit. Achten Sie also darauf, dass das Bodensubstrat niemals austrocknet. Gerade Herbstastern könnten auf unzureichende Bewässerung mit Blattwelke reagieren. Zudem bewahrt ein regelmäßiges Gießen Ihre Aster vor dem berühmt berüchtigten Mehltau, der sich bei mangelnder Wasserzufuhr äußerst gerne an den schönen Sternblumen vergeht.
Richtiges Düngeverhalten erhöht die Langlebigkeit von Frühlings-, Herbst- und Sommerastern gleichermaßen. Greifen Sie hierbei am besten auf organischen Dünger (z.B. Kompost) zurück und reichern Sie das Standortsubstrat im Frühjahr und Herbst wohldosiert damit an. Mit Ausnahme von Brennnesseljauche ist auf zu stichstoffhaltige Düngemittel zu verzichten, da diese, ähnlich wie mangelnde Bewässerung die Gefahr von Mehltau erhöhen.
Kurztipps zum Gießen und Düngen:
- Astern kontinuierlich gießen
- Standortboden der Aster darf nie ganz austrocknen
- Düngung der Aster mit organischem Düngemittel
- im Frühjahr und Herbst mäßig aber regelmäßig düngen
- von stickstoffhaltigem Dünger wird abgeraten
Astern schneiden und vermehren
Auch wenn Stauden der Aster aufgrund ihrer variablen Wuchshöhen im Garten zu unterschiedlichsten Zwecken eingesetzt werden können, haben sie doch eines gemeinsam: Ohne einen richtigen Schnitt wachsen sie ab dem zweiten Jahr nicht besonders formschön. Spätestens nach dem ersten Wuchsjahr bilden sich die Stauden zu wuchernden Büschen mit unansehnlich langen Stängeln und dürftiger Blütenpracht aus.
Darüber hinaus fehlt es gerade großwüchsigen Astern schnell an Halt, sodass sie dringend aufgebunden werden müssen. Hierfür können Sie entweder zu Staudenhaltern greifen oder schon vor dem Pflanzen einen abgestuften Mix verschieden großer Stauden in Erwägung ziehen. Letzteres Vorgehen sorgt dafür, dass die Schnittblumen sich gegenseitig abstützen, was die Anbringung von künstlichen Halterungen ersetzt.
Ein Form- bzw. Rückschnitt der Astern ist wie bereits erwähnt ebenfalls wichtig, damit die blühende Farbpracht der Stauden lange erhalten bleibt. Schneiden Sie hierzu im Frühjahr alle neuen Triebe bodennah zurück. Zur Förderung der Verzweigung und des Blütenreichtums ist zudem ein Formschnitt im Juni sinnvoll. Dabei werden die Astern abermals um ein Drittel eingekürzt.
Besagter Sommerschnitt ist vor allem für Raublatt und Glattblatt Astern wichtig, da diese von Natur aus eine besonders spärliche Verzweigung aufweisen. Verblühte Stängel werden ungeachtet der Sorte in regelmäßigen Abständen entfernt. Von einem Triebschnitt im Herbst ist mit Blick auf einen ausreichenden Winterschutz abzusehen.
Vermehrung durch Wurzelteilung
Auch durch richtige Vermehrung lässt sich das Erscheinungsbild der Astern nachhaltig verbessern. So fördert die Wurzelteilung beispielsweise das Wachstum blütenarmer Altpflanzen und kann schwach blühende Nachbarpflanzen durch Zugabe eines Ablegers unterstützen. Zu diesem Zweck vereinzeln Sie die Aster am besten im Frühjahr, indem sie den Horst der Staude mit einem scharfen Messer teilen.
Verletzte Wurzeln, sowie verholzte Alttriebe werden dabei komplett entfernt. Stellen Sie des Weiteren sicher, dass jedes Horststück etwa zwei Blattbüschel aufweist und verpflanzen Sie die einzelnen Teile anschließend an den gewünschten Standort. Halten Sie die Erde nach der Wurzelteilung gut feucht und wiederholen Sie die Wurzelteilung alle drei bis vier Jahre, wenn die Vermehrung einen aktiven Part bei der Formerhaltung Ihrer Astern übernehmen soll.
Kurztipps zum Schneiden und Vermehren:
- Aufbindung ausgewachsener Astern durch Staudenhalter
- alternativ abgestufte Pflanzung verschieden großer Sorten
- bodennaher Rückschnitt der Triebe im Frühjahr
- im Juni Aster erneut um ein Drittel zurück schneiden
- sommerlicher Schnitt fördert Verzweigung und Blütenpracht
- verwelkte Blüten und Stiele der Pflanzen stets entfernen
- im Herbst auf Triebrückschnitt an der Aster verzichten
- Vermehrung der Stauden im Frühling durch Wurzelteilung
- Horst zu gleichen Teilen mit je 2 Blattbüscheln aufspalten
- kaputte Wurzeln und verholzte Pflanzenteile entfernen
- Teilstücke der Aster an gewünschten Ort verpflanzen
- Erde um die Ableger gut feucht halten
- Wurzelteilung alle 3 bis 4 Jahre wiederholen
Astern überwintern – Tipps zum Winterschutz
Eigentriebe der Aster sorgen für eine gute Basis in Sachen Winterschutz. Zusätzlich ist es sinnvoll, die Pflanzen im Herbst vor kommenden Eiswinden zu schützen und rund um den Wurzelballen mit einer üppigen Schicht Reisig, Laub oder Tannenzweigen abzudecken.
Gehen Sie hier ruhig großzügig mit etwaigen Abdeckungen des Wurzelbereichs vor. Jener sollte vor dem Winter nicht mehr geteilt werden, da die Wurzeln frisch gepflanzter Ableger, aber auch kürzlich geteilte Altpflanzen der Aster ansonsten zu erfrieren drohen. Geschnitten werden die Astern vor winterlichen Frostperioden grundsätzlich nicht.
Interessante Arten der Aster
Auch wenn Astern allesamt zur Familie der Asteraceae gehören, wurde die Zuordnung einzelner Arten zur Gattung Aster in den vergangenen 250 Jahren immer wieder restrukturiert. Aktuell zählt man nur noch Exemplare der sogenannten Alten Welt, das heißt, Afrika, Asien und Europa zu den tatsächlichen Astern. Viele der beliebtesten, als Aster bezeichneten Schnittblumen verloren hierdurch ihre Zugehörigkeit zur Pflanzengattung, wie die nachstehende Auflistung zeigt:
Frühlingsastern
Art | Beschreibung |
---|---|
Alpen Aster Aster alpinus Eurybia alpinus | Blütezeit: Mai bis Juni Blütenfarbe: weiß bis violett Wuchshöhe: 20 bis 25 cm Herkunft: Amerika, Asien, Europa Eignung für Kultivierung: sehr gut Besonderheiten: steht unter Naturschutz |
Wartburgstern / Sichuan-Aster Aster tongolensis Eurybia tongolensis | Blütezeit: Mai bis Juni Blütenfarbe: violett bis lila Wuchshöhe: 30 bis 45 cm Herkunft: China Eignung für Kultivierung: gut Besonderheiten: gute Sorten: Leuchtenburg, Sternschnuppe |
Sommerastern
Art | Beschreibung |
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Berg-Aster Aster amellus | Blütezeit: Juni bis September Blütenfarbe: violett Wuchshöhe: 30 bis 60 cm Herkunft: Mitteleuropa, arabische Halbinsel Eignung für Kultivierung: gut Besonderheiten: gute Sorten: Mira, Silbersee, Sternkugel |
Gartenaster Aster chinensis Callistephus chinensis | Blütezeit: Juni bis Oktober Blütenfarbe: weiß über rot bis blauviolett Wuchshöhe: 10 bis 90 cm Herkunft: China Eignung für Kultivierung: gut Besonderheiten: gute Sorten: Matador, Matsumoto, Troll |
Gold-Aster Aster linosyris Galatella linosyris | Blütezeit: Juli bis Oktober Blütenfarbe: goldgelb Wuchshöhe: 50 bis 70 cm Herkunft: Europa, arabische Halbinsel Eignung für Kultivierung: sehr gut Besonderheiten: liebt Kalkböden; für Dachgärten geeignet |
Blaue Waldaster Aster cordifolius Symphyotrichum cordifolium | Blütezeit: Juli bis Oktober Blütenfarbe: weiß bis blauviolett Wuchshöhe: 20 bis 120 cm Herkunft: Amerika Eignung für Kultivierung: sehr gut Besonderheiten: gute Sorten: Blue Heaven, Ideal |
Herbstastern
Art | Beschreibung |
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Weiße Waldaster Aster divaricatus Eurybia divaricata | Blütezeit: September bis Oktober Blütenfarbe: weiß Wuchshöhe: 40 bis 60 cm Herkunft: Amerika Eignung für Kultivierung: sehr gut Besonderheiten: am besten in Gruppenpflanzung |
Myrten Aster Aster ericoides Symphyotrichum ericoides | Blütezeit: September bis November Blütenfarbe: weiß Wuchshöhe: 80 bis 100 cm Herkunft: Amerika Eignung für Kultivierung: sehr gut Besonderheiten: gute Sorten: Golden Spray, Schneegitter |
Kissenaster Aster dumosus Symphyotrichum dumosus | Blütezeit: August bis Oktober Blütenfarbe: violett bis lila Wuchshöhe: 20 bis 40 cm Herkunft: Amerika Eignung für Kultivierung: sehr gut Besonderheiten: gute Sorten: Augenweide, Blaue Lagune |
Glattblatt Aster Aster novi-belgii Symphyotrichum novi-belgii | Blütezeit: August bis Oktober Blütenfarbe: hellviolett bis bläulich Wuchshöhe: 100 bis 120 cm Herkunft: Amerika Eignung für Kultivierung: sehr gut Besonderheiten: gute Sorten: Blaue Nachhut, Rosenquarz |
Raublatt Aster Aster novae-angliae Symphyotrichum novae-angliae | Blütezeit: Oktober bis November Blütenfarbe: weiß über rotviolett bis blau Wuchshöhe: 100 bis 150 cm Herkunft: Amerika Eignung für Kultivierung: sehr gut Besonderheiten: gute Sorten: Herbstschnee, Lachsglut |
Mögliche Krankheiten und Schädlinge
Der schlimmste Feind der Aster ist ein Pilz, der als Echter Mehltau bekannt ist. Insbesondere Glattblatt und Raublatt Aster leiden unter der Pflanzenkrankheit, welche sich als weißer, mehlartiger Belag an der Blattoberseite der Pflanzen bemerkbar macht.
Am besten beugen Sie diesem Pilz durch richtiges Gieß- und Düngeverhalten, sowie ausreichende Befestigung der Stängel vor. Auch das Einarbeiten von Urgesteinmehl in den Standortboden und das Besprühen mit Ackerschachtelhalmtee zeigt diesbezüglich präventive Wirkung. Sollte es dennoch zu einem Mehltaubefall kommen, kann eine Behandlung mit Milchwasser helfen.
Eine leider nicht zu behandelnde Krankheit der Stauden ist die sogenannte Asternwelke. Anders als Mehltau erscheint das Laub der Pflanzen hier nicht von weißlichem Belag, sondern von bräunlich bis schwarzen Verfärbungen gekennzeichnet. Liegt eine Asternwelke bei Ihren Stauden vor, müssen die von Pilzbefall geplagten Exemplare der Aster umgehend im Restmüll entsorgt werden. Keinesfalls dürfen Sie die kranken Pflanzen in der Biotonne oder gar auf dem Kompost entsorgen!
Fazit
Eigentlich sind meisten, im Garten gern gepflanzten Herbst-, Frühlings- und Sommerastern nach jüngster Definition keine eigenständige Pflanzengattung mehr. Das tut der Vielseitigkeit ihrer Blütenpracht und Einsatzmöglichkeiten aber keinen Abbruch.
Ob als verträumt blühende Dachbeetstaude, farbenfroher Bodendecker oder originelles Kombinationsgewächs in Rabatten – der kreativen Kultivierung der Aster sind kaum Grenzen gesetzt. Allerdings sollten Sie auf eine richtige Pflege der Pflanzen viel Wert legen, damit Krankheiten wie Mehltau und Asternwelke keine Chance haben und sich die Blütenpracht der Aster so lange wie möglich erhält.
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