Wenn in den Herbst- und Wintermonaten die Erkältungssaison in vollem Gange ist, greifen viele schnell zu verschreibungspflichtigen Medikamenten. Allerdings gibt es auch eine Fülle heilpflanzlicher Hausmittel gegen Erkältung, die Linderung verschaffen können. Das mitunter schonender und mit einem geringeren Risiko von Nebenwirkungen als Medikamente. Doch bevor wir uns diesen natürlichen Heilmitteln zuwenden, ist es zunächst wichtig, die Ursachen und Symptome einer Erkältung besser zu verstehen.
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ToggleWie entsteht eine Erkältung?
Erkältungen werden hauptsächlich durch Viren, insbesondere Rhinoviren, verursacht. Diese winzigen Krankheitserreger verbreiten sich durch sogenannte Tröpfcheninfektion. Dabei fungieren oft nur mikroskopisch kleine, mit Erregern durchsetzte Sekrettröpfchen (z.B. Speichel oder Nasenschleim) als Überträger. Sie gelangen zum Beispiel in die Luft, wenn eine infizierte Person niest oder hustet, und werden dann von gesunden Personen eingeatmet.
Ebenfalls übertragen werden können die Viren durch Berührung von kontaminierten Oberflächen übertragen werden, auf die zuvor Viren gelangt sind. Insgesamt gibt es über 200 Virenstämme, die als Auslöser einer Erkältung in Frage kommen. Die häufigsten Erkältungserreger sind dabei:
- Adenoviren: Adenoviren können zahlreiche Krankheiten verursachen, zu denen insbesondere Atemwegsinfekte wie Erkältung, Bronchitis und Pneumonie gehören.
- Coronaviren: Bestimmte Stämme von Coronaviren können milde Erkältungssymptome hervorrufen Es ist wichtig zu beachten, dass dies nicht auf alle Coronaviren zutrifft, da einige schwerwiegendere Krankheiten wie COVID-19 verursachen.
- Enteroviren: Bestimmte Stämme von Enteroviren können Atemwegsinfektionen und Erkältungen verursachen. Die Übertragung erfolgt häufig durch den Kot, da Enteroviren von Infizierten häufig über einen Zeitraum von mehreren Wochen mit dem Stuhlgang ausgeschieden werden. Es ist daher äußerst wichtig, dass sich Patienten mit Erkältung nach dem Stuhlgang stets die Hände waschen und auch mit Blick auf kontaminierte Oberflächen stets auf ausreichende Hygienemaßnahmen bedacht sind.
- Influenzaviren (Grippeviren): Obwohl die Grippe oft von Influenzaviren verursacht wird, gibt es verschiedene Stämme der Grippeviren, die auch eine Erkältung provozieren. Dabei lassen sich Erkältungs- und Grippesymptome oft nicht eindeutig auseinanderhalten. Üblicherweise geht Grippe aber mit schwerwiegenderen Symptomen einher.
- Parainfluenzaviren: Während Influenzaviren aus der Virenfamilie der Orthomyxoviridae (echte Myxoviren) stammen, gehören Parainfluenzaviren zur Familie der Paramyxoviridae (Scheinmyxoviren). Wenngleich die beiden Virenvarianten heute nicht mehr zur selben Familie gehören, rufen sie mitunter doch beide grippeähnliche Symptome und Atemwegserkrankungen wie Bronchitis oder Erkältung hervor. Speziell Parainfluenzaviren gelten zudem als Haupterreger von Pseudokrupp. Erkältungssymptome in Kombination mit bellendem Husten sind daher nicht selten diesem Virenstamm geschuldet.
- Rhinoviren: Diese Viren sind die häufigsten Verursacher von Erkältungen. Darüber hinaus sind sie in der Regel auch für die als Schnupfen bekannte Rhinitis verantwortlich, die nur allzu gerne mit Erkältungen einhergeht.
Die Übertragung von Erkältungsviren erfolgt vor allem in den kälteren und feuchten Monaten, wenn Menschen dazu neigen, in geschlossenen Räumen engeren Kontakt zu haben. Ein geschwächtes Immunsystem, Stress und Schlafmangel können die Anfälligkeit für eine Erkältung erhöhen.
Typische Erkältungssymptome
Die Symptome einer Erkältung überschneiden sich häufig mit denen anderer Atemwegserkrankungen. Gerade im Anfangsstadium des Atemwegsinfektes lässt sich seine Natur daher nicht immer zweifelsfrei festlegen. Typische Anzeichen einer Erkältung sind jedoch
- Husten
- Halsschmerzen
- Kopfschmerzen
- leichtes Fieber
- Schnupfen
Verwechslung mit anderen Krankheiten
Erkältungssymptome können leicht mit Symptomen anderer Atemwegserkrankungen wie Grippe und Bronchitis oder sogar mit Allergien verwechselt werden. Allerdings ist gerade Grippe oft von plötzlichem Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen begleitet, während Allergien häufig durch juckende Augen und Niesanfälle gekennzeichnet sind.
Besonders gefährlich ist in den letzten Jahren des Weiteren die hohe Verwechslungsgefahr zwischen Erkältung und Covid-19 geworden. Während Erkältungen meist harmlos verlaufen, kann eine Covid-19-Erkrankung und im übrigen auch Grippe im schlimmsten Fall tödlich enden. Eine genaue Diagnose ist daher entscheidend, um die richtige Behandlungsstrategie zu wählen.
Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
In den meisten Fällen ist eine Erkältung selbstlimitierend und erfordert keine ärztliche Behandlung. Jedoch sollten Sie bestimmte Symptome wie anhaltendes hohes Fieber, Atemprobleme oder starke Schmerzen dringend von einem Arzt abklären lassen, um schwerwiegende Atemwegserkrankungen mit ähnlichem Symptomcharakter sicher ausschließen zu können. Im Zweifelsfall nehmen Ärzte hierfür einen Abstrich, um den Erreger genauer zu bestimmen.
Natürliche Hausmittel gegen Erkältung
Viele Hausmittel gegen Schnupfen wirken auch bei Erkältungen wahre Wunder. Allerdings müssen Hausmittel gegen Erkältung ergänzend auch gezielt die Stärkung des Immunsystems in den Fokus nehmen. Ansonsten könnten sich an eine einfache Erkältung nämlich schwerwiegendere Atemwegserkrankungen anschließen. Hier die besten Hausmittel gegen Erkältung im Überblick:
Heilkräuter gegen Erkältung
Erkältungskräuter sind eine wunderbare Möglichkeit, um die Kraft der Natur zur Behandlung des Infekts zu nutzen. Dabei lassen sich entsprechende Kräuter als Hausmittel gegen Erkältung sehr vielseitig anwenden, wie folgende bewährte Methoden aufzeigen:
Eukalyptusöl
Eukalyptusöl befreit bei Erkältung die Atemwege und lindert Atembeschwerden. Geben Sie einfach einige Tropfen Eukalyptusöl in eine Schüssel mit heißem Wasser und inhalieren Sie den aufsteigenden Dampf.
Alternativ zu einem Dampfbad mit dem atemwegsbefreienden Eukalyptus können Sie einige Tropfen des Eukalyptusöls auch auf einen Teelöffel mit Zucker gegeben und davon ein- bis zwei Portionen täglich einnehmen. Und auch Eukalyptus-Bonbons sind ein gutes Hausmittel gegen Erkältung.
Honig
Honig gilt als altbewährtes Desinfektionsmittel gegen allerlei Entzündungen und Infektionskrankheiten. Ein Teelöffel Honig in warmem Wasser aufgelöst kann diesbezüglich sehr beruhigend auf gereizte und entzündete Schleimhäute im Hals wirken und auch Husten lindern.
Ein besonderer Tipp ist diesbezüglich Manuka-Honig als Hausmittel gegen Erkältung. Beachten Sie jedoch, dass Honig nicht für Kinder unter einem Jahr empfohlen wird.
Ingwertee mit Zitrone
Ingwer hat entzündungshemmende, desinfizierende und immunstärkende Eigenschaften. Ebenso kann er gegen Schnupfen, Halsschmerzen und Husten helfen. Ein einfaches Rezept ist es, frischen Ingwer zu schälen, in Scheiben zu schneiden und mit heißem Wasser zu übergießen.
Etwas Zitrone verstärkt den gesundheitsfördernden Effekt des Tees zusätzlich. Trinken können Sie Ingwertee als Hausmittel gegen Erkältung mehrmals täglich.
Thymian
Der Thymian enthält ätherische Öle, die schleimlösend wirken und bei Husten helfen können. Mehr noch, belegen zahlreiche Studien inzwischen sogar eine antivirale Wirkung von Thymol, die neben Erkältung und Grippe sogar etwas gegen den Covid-19 Erreger Sars-CoV-2 auszurichten vermag.
Der thymianeigene Wirkstoff wird traditionell zur Herstellung von Hustensaft und anderen pflanzlichen Erkältungsmitteln genutzt. Daneben können Sie auch Thymiantee zubereiten, indem Sie einfach frischen oder getrockneten Thymian mit heißem Wasser übergießen und einige Minuten ziehen lassen.
Knoblauch
Es ist kein Geheimnis, dass Knoblauch für seine antibakterielle und immunstärkende Wirkung geschätzt wird. In eine gesunde Mahlzeit integriert, kann der Infekt-Killer Knoblauch dazu beitragen, Erkältungssymptome zu lindern.
Huflattich
Der Huflattich ist eine alte Heilpflanze gegen Erkältungssymptome, die insbesondere gegen Husten und Heiserkeit gute Wirkung zeigt. Gleichwohl kann sie Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut, sowie Entzündungsprozesse der Atemwege lindern.
Als Tee zubereitet oder als Zutat in einem immunstärkenden Vitalsalat leistet Huflattich somit als Hausmittel gegen Erkältung gute Hilfe.
Salbeitee
Salbeitee wird in Krankenhäusern nicht ohne Grund standardmäßig zur Eindämmung von Infektionen ausgeschenkt. Denn Salbei hat entzündungshemmende Eigenschaften und kann bei Halsschmerzen und Husten helfen.
Auch befreien die in Salbeitee enthaltenen ätherischen Öle die Atemwege und wirken desinfizierend. Bereiten Sie einen Salbeitee zu, indem Sie frische oder getrocknete Salbeiblätter mit heißem Wasser aufbrühen.
Senf, Meerrettich und Kapuzinerkresse
Diese drei Erkältungskräuter zeichnen sich durch eine einzigartige Gruppe an Wirkstoffen mit antiviraler, antibiotischer, entzündungshemmender und schleimlösender Wirkung aus.
Die Rede ist von Senfölglykosiden. Dabei handelt es sich um Scharfstoffe, die speziell in würzigen Kräutern aus der Familie der Kreuzblütengewächse wie Senf, Rettich bzw. Meerrettich und Kresse bzw. Kapuzinerkresse vorkommen.
Wer Hausmittel gegen Erkältung also kulinarisch anwenden möchte, sollte öfter mal mit diesen Erkältungskräutern kochen. Doch Vorsicht, scharf!
Zwiebelsuppe
Zwiebeln sind nicht nur ein wichtiges Würz- und Grundnahrungsmittel, sondern auch ein bewährtes Hausmittel gegen Erkältung. Die in Zwiebelsuppe enthaltenen schwefelhaltigen Verbindungen wirken entzündungshemmend und können dazu beitragen, die Symptome einer Erkältung zu lindern.
Das in den Zwiebeln enthaltene Quercetin stärkt zudem das Immunsystem. Durch das Kochen der Zwiebeln werden diese Wirkstoffe freigesetzt und in der Suppe konserviert. Die warme Flüssigkeit beruhigt und wirkt zudem auch harnreibend, wodurch Krankheitserreger schneller ausgeleitet werden.
Kräuterwelten: Kräuter und Keime
Weitere Hausmittel gegen Erkältung
Neben heilpflanzlichen Hausmitteln gegen Erkältung gibt es noch ein paar andere Maßnahmen, die sie zur Symptomlindernung und schnellen Genesung anwenden können. Beispielsweise sollten Sie sich ausreichend mit Flüssigkeiten hydratisiert halten, um die Schleimhäute feucht zu halten und den Heilungsprozess zu unterstützen.
Dabei kann neben Kräutertee und Zwiebelsuppe auch Hühnersuppe helfen. Omas altbewährtes Hausmittel gegen Erkältung hilft, den krankheitsbedingten Flüssigkeitsverlust auszugleichen und de Elektrolythaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Darüber hinaus enthält Hühnersuppe gesunde Nährstoffe, die bei Erkältung das geschwächte Immunsystem stärken.
Tipp: Verwenden Sie bei Erkältung einen Luftbefeuchter, um die Luftfeuchtigkeit in Ihrem Wohnraum zu erhöhen und so die Schleimhäute vor Austrocknung zu schützen. Alternativ können Sie auch eine Schale mit Wasser auf die Heizung stellen.
Feuchtigkeit erfüllt als Hausmittel gegen Erkältung noch einen anderen Zweck, nämlich die Reinigung der Atemwege. Gurgeln mit warmem Salzwasser hilft diesbezüglich nicht nur bei Halsschmerzen, sondern befreit ergänzend auch den Rachen von Infektionserregern. Manche schnupfen das Salzwasser bei Erkältung sogar, um damit Verschleimungen der Nasennebenhöhlen aufzulösen.
Abgesehen von diesen Maßnahmen ist bei Erkältung natürlich vor allem Ruhe oberstes Gebot. Gönnen Sie sich ausreichend Schlaf und Entspannung, um Ihrem Körper die notwendige Zeit zur Genesung zu geben. Stress, extreme Verausgabung und Lärm sollten während der Krankheitsgenesung vermieden werden. Empfehlenswert sind hingegen kleine Spaziergänge an der frischen Luft.
Fazit
Die Anwendung von Hausmitteln gegen Erkältung konzentriert sich neben der Symptombehandlung insbesondere auch auf die Stärkung des Immunsystems sowie eine ausgewogene, mit immunstärkenden Kräutern versehene Ernährung. Indem Sie diese natürlichen Ansätze kombinieren, können Sie nicht nur Ihre Genesung unterstützen, sondern auch Ihr allgemeines Wohlbefinden fördern.
Denken Sie aber daran, dass diese Hausmittel nicht als Ersatz für professionelle medizinische Behandlung zu verstehen sind, wenn sich ernstere Symptome abzeichnen.
Denn Erkältungssymptome sind auch für eine Reihe ernsterer Atemwegserkrankungen wie Grippe oder Covid-19 typisch, die dann einer ärztlichen Behandlung bedürfen. Bei Unsicherheiten oder anhaltenden Beschwerden ist es daher ratsam, einen Arzt aufzusuchen.
Häufige Fragn zu Hausmitteln gegen Erkältung
Welche Hausmittel helfen bei einer Erkältung besonders gut?
Tee aus Ingwer oder Holunderblüten wirkt schleimlösend und stärkt das Immunsystem. Dampfinhalationen mit Kamille oder Meersalz erleichtern das Atmen und beruhigen die Schleimhäute. Hühnersuppe ist ein bewährtes Mittel, das wärmt und den Körper mit wichtigen Nährstoffen versorgt. Ausreichend Flüssigkeit und Ruhe fördern die Genesung zusätzlich.
Wie lindert man Halsschmerzen mit Hausmitteln?
Ein warmer Halswickel aus Quark oder Kartoffeln kann Schmerzen lindern und Entzündungen hemmen. Gurgeln mit Salbeitee oder einer Salzlösung wirkt desinfizierend und beruhigt die Schleimhäute. Auch warme Getränke mit Honig sind wohltuend, da sie die Schleimhaut befeuchten und reizlindernd wirken.
Hilft Honig wirklich bei Husten?
Ja, Honig hat entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften. Ein Teelöffel vor dem Schlafengehen kann Hustenreiz dämpfen. In Kombination mit warmem Tee oder Milch beruhigt er die gereizten Atemwege. Besonders wirksam ist Honig mit Thymian oder Zitrone.
Was tun bei verstopfter Nase?
Inhalationen mit ätherischen Ölen wie Eukalyptus oder Menthol helfen, die Nasengänge zu öffnen. Eine Kochsalzlösung, selbstgemacht oder aus der Apotheke, spült die Nase und reduziert Schwellungen. Ein feuchtes Tuch auf der Heizung hält die Raumluft angenehm feucht.
Sind Hausmittel allein ausreichend bei einer Erkältung?
Leichte Erkältungen lassen sich oft gut mit Hausmitteln behandeln. Sollten jedoch hohes Fieber, starker Husten oder länger anhaltende Beschwerden auftreten, ist ein Arztbesuch ratsam. Hausmittel unterstützen die Genesung, ersetzen aber bei ernsten Symptomen keine medizinische Behandlung.
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2 thoughts on “Hausmittel gegen Erkältung – Tipps aus der Hausapotheke”
Danke für diesen informativen Beitrag. Ich habe mich in den vergangenen Jahren angefangen mehr und mehr mit alternativen Heilmethoden auseinanderzusetzen und bisher habe ich nur positive Erfahrungen gemacht. Die Natur hat so unglaublich viel zu bieten.
Und das schöne ist: Mit Kräutern kann man sogar vorbeugen. Sie helfen nicht nur, wenn man schon krank ist, sondern können das Immunsystem im Vorfeld unterstützen.
Seit ich jeden Morgen Zitronentee mit Ingwer ( und manchmal noch Kurkuma) trinke, bin ich deutlich weniger anfällig für Erkältungen oder andere Infekte.
Liebe Anja,
Danke für diesen wundervollen Kommentar! Das Sprichwort „Gegen jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen“ hat in der Tat seine Berechtigung.
Mit Blick auf immunstärkende Kräuter wie Ingwer haben gerade TCM und Ayurveda schon früh ein gutes Gespür für präventive Alternativmedizin gegen Infektionskrankheiten bewiesen. In diesem Zusammenhang sei auch Knoblauch als hervorragendes Stärkungsmittel zur Immunabwehr erwähnt.
Ganz liebe Grüße und weiterhin ein starkes Immunsystem gegen den Winter!